Wieder wurde es nichts mit der tour von Igensdorf nach Weißenohe über Lillinghof. Die mannschaft war geschrumpft – diesmal nur zu viert, aber erfreulicherweise mit einem neuen gesicht liefen wir unsere runde. Genau wie in A.s rotem führer beschrieben, nur entgegengesetzt, um am ende der tour mit Lillachtal und klosterbrauerei die tageshöhepunkte zu haben.
Der
Entwurf einer Google-karte (abgebrochen); hier die
nachbearbeitung mit Google Earth (wip).
Kurz nach 10 in Weißenohe angekommen, lassen wir das imposante barockkloster und die klosterbrauerei zunächst links liegen. Vorbei an einem dieser obligatorischen osterbrunnen geht es durch einen maigrünen tunnel den berg hinan. Oben angekommen, sehen wir
Igensdorf im leicht dunstigen tal, wo wir letzten sonntag gestartet waren.
In Gräfenberg, sobald man aus dem schatten der häuser tritt, ist es frühsommerlich warm. Auch andere wanderer studieren die wanderwegsymbole. Nachlesen, was es Ritter Wirnt, diesem mittelhochdeutschen Dichter der nachklassischen zeit, auf sich hat; G. scheint ihn identitätsstiftendes element mit wiedererkennungswert für den mittelalter-tourismus aufzubauen.
Nördlich hinter G. recht flaches hochland (um 450 m), viel raps auf den unterschiedlich großen feldern. Nur selten durch kleine waldstücke; 1 reh, als wir pause machen. Und dann ein wenig bergab an kleinfelsen und pferdekoppeln vorbei in das solide Dorf Großenohe. Eigenartig all die gerade restaurierten einbogigen brücken über den momentan trockenen bach. Für vegetarier gibt es bärlauchsuppe (lecker!) und einen kloß, aber auch hasen- und sauerbraten ist im angebot; ausgeschenkt wird das bier brauerei Friedmann in Gräfenberg.
In der mittagssonne um die 3 zinnen herum und dann über zumeist offenes land über Kappel und Wölfersdorf mit blick auf Hilpoltstein nach Lilling (erfrischendes radler), durch den Wald zur Lillachquelle, die auch noch als osterbrunnen geschmückt ist. Nach nur 4 km mündet die Lillach in die Kalkach. Sattgrüne grasbüschel und leuchtende Sumpfdotterblumen auf den Sinterstufen in der nachmittagssonne.
Weißenohe ist bekannt (s. kurzinv. Forchheim 1961, 208ff.), barocker kirchenbau nach plänen von Wolfgang Dientzenhofer, die abtei vielleicht von Johann D.; treppenhaus erst mitte 18. jh. Der architektonische schmuck am außenbau ist zurückhaltend und beschränkt sich auf mehrfach profilierte fensterblenden sowie das portal mit gesprengtem segmentbogengiebel. Zwei weitere flügel wohl ähnlichen ausmaßes sind dem zahn der zeit anheimgefallen. –
Im kurzinventar werden keinerlei archäologische untersuchungen erwähnt.
Der biergarten der klosterbrauerei brummt. Ein älterer herr am nachbartisch verspeist "saure zipfel" (natürlich ohne senf!); wir lassen zwetschgenkuchen, schnitzel mit pommes, obatzter, und bratkartoffeln auftragen.