2008-12-07

Um den Jenner (II)

2008-12-07: Carl-von-Stahl-Haus - Schneibsteinhaus - Hochbahn - Königssee - Berchtesgaden (- Nürnberg)

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Wie vorhergesagt hatte es die nacht über geschneit, aber auch gesürmt. Stellenweise lagen nun bis 70 cm schnee, andere stellen waren aber freigeweht. Mit schneeschuhen machte ich mich an den abstieg.

Einige wenige tourengeher ließen sich nicht vom schneegestöber abhalten und waren auch schon wieder unterwegs; nur einer mit schneeschuhen, allen anderen auf skiern. Unterhalb vom Schneibsteinhaus hatte ich kurz den weg verloren (498) und war zu sehr in die rinne abgetriftet; mit GPS konnte ich mich aber leicht wieder orientieren. Wahrscheinlich hätte ich aber auch auf der anderen seite der rinne laufen können.

img_4714.jpg Am weg zahlreiche gedenktafeln zu allen erdenklichen unglücksfällen des 19. und 20. jh. wie lawinenabgänge, abstürze bei holzfällarbeiten, blitzschlag und mord: "Am 23. Mai 1882 wurde Michl Roth aus Königsee am Torrener Joch beim Wildern erschossen. Gedenket seiner im Gebet!!"

Ab Königsbachalm auf der Hochbahn (493) weiter; bei ca. 850 m noch vor querung der skiabfahrt schnallte ich die schneeschuhe ab. img_4726.jpg

Von Königssee zunächst auf dem radweg entlang der bundesstraße, dann im tal der Königsseer Ache nach Berchtesgaden. Apfelstrudel, tee und bier in der Deutschen Post.

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img_4731.jpg Wie aus einem bilderbuch, die fußgängerzone und all die feinen geschäfte bis zum markt. So früh im dezember verirren sich am sonntagabend nur wenige touristen auf den weihnachtsmarkt und in die ehem. stiftskirche dahinter.

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img_4736.jpg Auf dem weihnachtsmarkt gab's gute kartoffeln mit quark und bad-reichenhaller salzgewürzen.

Geplante Rückfahrt
Berchtesgaden Bfab 17:08 RB 30318
Freilassingab 18:19
München Hbf Gl.5-10an 20:17
München Hbfab 21:09 RE 4022
Nürnberg Hbfan 22:41

Von der geplanten Rückfahrt blieb nicht viel. Zunächst gab es schienenersatzverkehr bis Freilassing; für die skiläufer war das etwas unbequem, führte aber zu keiner verspätung. Als grund wurde personenschaden bei Traunstein angegeben. Der RE von Freilassing war überfüllt, da wohl ein zug wegen des unfalls ausgefallen war. Ab Rosenheim wurde ein IC aus Kufstein freigegeben, der den RE überholte. In München stand um 20:30 gerade noch ein zug nach N, in den ich leichtsinnigerweise einstieg; es stellte sich bald heraus, dass dieser zug sehr oft halten musste (zuletzt in Roth und Schwabach), so dass ich erst deutlich nach 23:00 in N war. Wenigstens hatte ich fast ein ganzes oberdeck für mich allein...

2008-12-06

Um den Jenner (I)

Um den Jenner

2008-12-06: (Nürnberg - Berchtesgaden -) Königssee - Carl-von-Stahl-Haus

Hinfahrt
Nürnberg Nordostab 4:40 N1
Nürnberg Hbfab 5:10 RE 4003
München Hbfan 06:48
München Hbf Gl.5-10ab 07:42 RB 30007
Freilassingan 09:36
Freilassingab ~10:00 RB 5063
Berchtesgaden Bfan 10:51
Berchtesgaden Bfab 10:55Bus 843
Königssee (Jennerbahn)an 11:21

[Alle bilder bei flickr].

[GPS-track: OpenStreetMap mit OpenLayers]

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img_4693.jpg Ankunft bei mildem winterwetter am vormittag in Königgsee. Ich ließ mit mit dem bus von Berchtesgaden bis zur talstation der Jennerbahn fahren. Im tal war noch alles grün und die Jennerbahn nicht in betrieb. Da ich den weg südlich um den Jenner ("Hochbahn") nicht auf anhieb fand, entschied ich mich kurzerhand für eine nördliche route am Hinteren Brandkopf vorbei (49). Schöner wandersteig, nur einmal ein paar meter etwas eis. Immer wieder durchblick zum Watzmann-massiv auf der anderen seite des Königssee und der Reiteralpe westlich dahinter.

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Ab höhe Mittelstation ausreichend schnee für tourengehr auf ski (15 cm, stellenweise auch mehr). Bis zum joch ging ich am rand der abfahrt; bei liftbetrieb wäre das wohl zumindest stellenweise untersagt und je nach andrang auch durchaus ungemütlich. Die neuen schneeschuhe brauchte ich nicht unterzuschnallen.

img_4707.jpgVom joch ist das Schneibsteinhaus zu sehen; dahinter der Schneibstein. Durch latschen zum Carl-von-Stahl-Haus.

Im Stahlhaus der einzige gast. Um 18:00 pasta und radler; kätzchen erfreut über die riemen an meinen taschen.

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2008-08-10

Pegnitz - Pottenstein

Hinfahrt
Nürnberg Hbfab 08:48 Zug
Pegnitz Bfan 09:27
 
Rückfahrt
Pottenstein Mitte ab 17:48 Bus 389
Pegnitz Bahnhof an 18:12
Pegnitz ab 18:37 2 RE 3426
Nürnberg Hbf an 19:15 17 RE 3466

[Alle bilder bei flickr]

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img_3506-ixus Mit nur geringer verspätung kamen wir (Micha, Ritchie, Sonja und ich) mit dem Pedolino in Pegnitz an. Vom bahnhof ab war bis Pottenstein das rote kreuz auf weißem grund unser wegzeichen. Durch die noch sonntagsmüde altstadt und über verschiedene Pegnitz-arme gelangten wir in zunächst gemächlichem trott am fuß des Schlossbergs an. Der immer steiler werdende anstieg führte durch einen großen biergarten (geöffnet ab 15:00 uhr). Wenig später hätten wir fast den weg zum aussichtsturm verpasst; von der ehemaligen burg ist kaum noch etwas zu sehen. Pottenstein konnten wir nicht ausmachen, aber der fernsehturm am Eibengrat war gut zu erkennen.

Abstieg und weiter bis zur Voithöhle, in der ein einsamer Pilz zu bewundern war.

Unter der autobahn durch, dort bereits die ersten hinweise auf den landgasthof Schatz in Hollenberg. Wir aber gingen zunächst noch 300 m westlich an der autobahn entlang und dann wieder in den wald mit der Zwergenhöhle als nächstem ziel. Hochgelegener einstieg, gute 10 m in die höhle hinein und nur wenige meter versetzt, parallel aus der höhle heraus.

Hollenberg, auch ein befestigter sitz Karls IV. Etwas unterhalb die ortschaft, die heute im wesentlichen aus dem landgasthof Schatz besteht. Fränkische küche, omlett mit pfifferlingen für vegetarier.

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Das das Püttlachtal auf Pottenstein zu; kurz nach S, aber bald einen 45°-knick nach W und an der nördlichen seite des engen tals beachtliche felswände. Vor dem Waldcafé wechselten wir auf die südliche talseite. Nach dem orteingang straßenweg hoch zur burg, den Sonja direkt nimmt, während wir noch einen umweg über das "Sängerhäuschen" und den berg vor der burg einschlagen. Vom Sängerhäuschen guter blick auf den ort und den gegenüberliegenden Breitenberg mit der im sommer bewirtschafteten Bergwachthütte.

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Burgbesichtigung. Abstieg und was süßes im modernen kurcafé Mader.

img_3595-ixus Wegen um den "tourismus" besorgter hoteliers dürfen die busse nicht mehr in die ortmitte fahren; die haltestelle "mitte" ist zur Elisabeth auf der brücke ("bei der Elisabeth) verlegt. Kurz vor 18 uhr zurück mit dem regionalbus bis Pegnitz und von dort, wo zwei züge aus Marktredwitz und Bayreuth zusammengekoppelt werden, mit dem Pendolino nach N.

2008-08-03

Hindelanger Klettersteig (II)

2008-08-03: Edmund-Probst-haus - Nebelhorn - Hindelanger Klettersteig mit Wengenkopf - Laufbichelsee - Koblat - Edmund-Probst-haus - bergstation Höfatsblick (- Oberstdorf - Nürnberg)

Weitere vorteile für DAV-mitglieder: man bekommt teewasser (€ 2), darf mitgebrachtes essen in der hütte verzehren, außerdem kann man bestimmte einrichtungen der hütten sowie der regionalen sektion, der man angehört, in anspruch nehmen, und schließlich ist man bei einem unglück im gebirge versichert.

img_3439-ixus So gegen 7 uhr und bei nebelfeuchter witterung gingen wir zusammen mit 3 jungen frauen zum gipfel hoch, wo sich gleich unterhalb der zugang zum Hindelanger Klettersteig befindet.

img_3440-ixus Mit angelegtem klettersteigset begannen wir die gratwanderung; während Mike die gesamte tour ohne einklinken ging, benutzte ich doch an mehreren stellen die eigensicherung, insbesondere beim abwärtsklettern an ausgesetzten stellen. Im gegensatz zur vorwoche hatte ich diesmal den gurt nicht umsonst mitgeschleppt.

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img_3453-ixus img_3454-ixus img_3476-ixus Mehrfach sind 20-30 m hohe gratgipfel zu erklimmen (Westlicher Wengenkopf, 2235 m) und mit länger werdender strecke zehrt das ordentlich an meiner kondition. Gleichwohl macht's großen spaß, zumal gegen vormittag der nebel immer öfter aufreißt bzw. die wolken weggetrieben werden. Nach norden zu das Retterschwanger Tal und auf der südlichen seite, nicht ganz so tief, das Koblat, in dem kühe weiden und zusammen mit Koblat- und Laufbichelsee ein schönes bild ergeben (später konnten wir feststellen, dass man dort nur jungtiere weiden lässt; die milchkühe werden nur noch im tal gehalten, das das melken auf den almen zu mühsam ist).

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Faszinierende ansichten von Höfats, Schneck und vor allen dingen Hochvogel. Die vegetation des (der?) Höfats soll ganz außergewöhnlich sein.

img_3484-ixus img_3488-ixus Immer mal wieder kletterte Mike neben dem klettersteig, trittsicher und gewandt. Ich war schon so erschöpft, dass wir in der verbleibenden zeit (letzte talfahrt der Nebelhornbahn 16:50) nicht mehr zum Großen Daumen hochwandern konnten. Vielleicht beim nächsten mal, wenn die Hohen Gänge auf dem programm stehen.

Viel zu viele esssachen hatte ich mitgeschleppt; hüttenschuhe sind nicht unbedingt notwendig (man kann auf fast jeder hütte schuhe leihen); und in dem taschenbuch hatte ich wieder keine seite gelesen...

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Erst noch eine buttermilch auf der terrasse des gastfreundlichen Edmund-Probst-hauses. Dann in der station der Nebelhornbahn halb-unerfreulicher kartenkauf (je € 16) und zeitraubendes anstehen und warten auf die gondel. Auch 2 hunde fuhren mit, die die tortur in der engbefüllten kabine stoisch ertrugen. Ein hund verstand sogar französisch.

Sehr rechtzeitig waren wir unten in Oberstdorf, so dass uns noch eine gute stunde für eine einkehr bei einem sympathisch bedächtigem wirt blieb (kässpätzle und blumenkohlmedaillons und salat, dazu weißbier). Eine kleine kuhherde wurde gerade durch den ort geführt, wie wohl jeden abend; auf abstreckenden wegen über bürgersteige nahmen die tiere so manchen blumenkübel mit.

Sehr zahlreich trafen touristen auf großrädrigen tretrollern ein. Mikes plan, es demnächst mal mit kurzen rollskis zu versuchen; befürchtung, dass sich die reifen zu schnell abnutzen könnten.

Heimfahrt wieder im sehr angenehmen Frankenexpress (abfahrt 19:04). Etliche wandersleute, wir kamen mit einem agilen bergsteiger ins gespräch, der offensichtlich schon alle allgäuer berge bezwungen hat, auch die(?) Höfats. Ein aufstieg zum Nebelhorn über den Schattenberg und den anschließenden grat, ist kräftezehrend, aber durchaus möglich. Oder auch von Einödsbach über die Trettachspitze (bzw. an deren gipfelfuß entlang) zum Waltenberger-haus. Voraussetzung sind trittsicherheit und schwindelfreiheit.

2008-08-02

Hindelanger Klettersteig (I)

Hindelanger Klettersteig

2008-08-02: (Nürnberg -) Oberstdorf - Seealpe - Niedereck - Gaisalpkopf - Nebelhorn - Edmund-Probst-Haus

[Alle bilder bei flickr].

Wie schon letzte woche fuhr ich mit Mike früh am samstag (4:38) nach Oberstdorf (815 m), um den Hindelanger Klettersteig zu begehen. Der Hindelanger Klettersteig gilt wegen seiner länge als anspruchsvoll.

img_3367-ixus img_3373-ixus Als aufstiegsroute zum Edmund-Probst-haus wählten wir den weg über den nordwestlich vorgelagerten grat. Zunächst am Schattenberg-stadion vorbei und weiter durch die Faltenbach-klamm bis zur Seealpe (mittelstation), bisweilen direkt unter der Nebelhornbahn. An einigen stellen hat man durch betonstufen versucht, das weitere einfressen der klamm in den berg zu verhindern. Den direkten abzweig zum Rubihorn gleich am waldrand verpassten wir, da der ausgeschilderte wanderweg erst einmal einen umweg über die Seealpe macht...

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img_3388-ixus Nun recht bald in serpentinen zum sattel (Niedereck?). Weit oben trafen wir auf eine rüstige dame, die uns fragte, ob wir die lärmenden jungen männer mit nacktem oberkörper eben gesehen hätten. Ja, hatten wir, einige rauchten sogar zigaretten beim abstieg. Sie hatten der wandererin die stöcke weggenommen und zerstört bzw. in die latschen geworfen, nur weil sie die halbstarken zu etwas mehr ruhe gebeten hatte. Diese schweine!

img_3402-ixus img_3406-ixus Vom Niedereck(?) führt der normalweg nördlich über das Rubihorn. Wir aber stiegen auf einem weniger begangenen pfad nach osten zum Nebelhorn (2224 m) durch. Bis zum Gaisalphorn (1953 m) fanden wir einige wenige kletterhilfen wie ein loses kletterseil und eine leiter; ab dort kann man den weg mit ein wenig kraxelei über den Gaisfuß (1981 m) begehen. Gute sicht auf das Rubihorn, die beiden Gaisalpseen in der senke und die östlichen partien der Daumengruppe.

img_3416-ixus img_3417-ixus Der pfad entsprach ziemlich genau meinem klettervermögen: griffiger untergrund, gute tritte, moderat bewegtes profil, nur wenig ausgesetzt (ausgesetzte stellen irritieren mich sowieso kaum). Nur einmal begegneten uns zwei ältere wandersleute, einheimische, die mit dem bergstock gemächlich zur Geisalp abstiegen.

Das Nebelhorn machte seinem namen alle ehre und war in nebel gehüllt. Keine aussicht. Ähnlich wie wohl vor mehr als 30 jahren, als ich zum ersten mal mit eltern und geschwistern hier oben stand. Mike und ich verweilten nicht lang auf dem gipfel und begaben uns ein paar stufen tiefer ins feierabend-leere restaurant, wo wir uns mit germknödeln und buttermilch stärkten. Die dohlen hüpften putzig über die tische, fast schon etwas lästig.

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300 m hinab zur hütte (1930 m), die gleich neben der bergstation Höfatsblick liegt. Die 54 betten und 54 lager waren weitgehend ausgebucht; wir bekamen noch betten in unterschiedlichen zimmern. Die mitgliedschaft im Alpenverein (DAV) begann schon, sich bezahlt zu machen: die übernachtung kostet € 9, antelle von € 18 für nicht-mitglieder.

Schmackhaftes Abendessen: von der reichhaltigen karte wählten wir nudeln mit gulasch und für mich käsespätzle, jeweils mit frischem salat, dazu ein bier. Anregende hütten-gespräche: ein herr ist mit seinem jugendlichem enkel seit einigen tagen unterwegs; heute waren sie von der Kemptener hütte gekommen, morgen werden sie unseren weg nach oberstdorf absteigen wollen.

2008-07-27

Über den "Heilbronner Weg" (II)

2008-07-27: Waltenberger-Haus - Socktalscharte - Steinschartenkopf - Rappenseehütte - Enzianhütte - Birgsau, Eschbach (- Oberstdorf - Nürnberg)

img_3276-ixus_90 img_3289-ixus_90 Nach einem kurzen frühstück aus dem rucksack machten wir uns auf den weg zur Socktalscharte. Der querende weg durchs Vordere Bockkar war gut ausgetreten; kleinere schneefelder und dann die gesicherten pfade waren weit weniger schwierig, als am abend zuvor von anderen wanderern beschrieben. Der aufstieg durchs Hintere Bockkar erfordert ein wenig geduld, ist aber, zumal am morgen im schatten gut zu bewältigen. img_3311-ixus_90

Der klettersteig selbst ist durchweg einfach und zudem gut gesichert. Einige tiefe durchblicke sind möglich, die offensichtlich einige wanderer etwas aus der ruhe brachten. Brücke, bei der momentan nur einseitig ein geländer montiert war, und die gleich folgende leiter sind nette attraktionen. Der Steinschartenkopf ist mit 2615 m der höchte punkt der tour. Ab dort öfter durch tiefstreibende wolken, so dass es uns nicht so schwer fiel, das Hohe Licht nicht zu besteigen. img_3321-ixus_90

img_3335-ixus_90 Der abstieg kurz nach dem ende des Heilbronner Wegs ist wohl etwas schwieriger als alle stellen des klettersteigs: der fels war nass und man musste einige meter ungesichert fast senkrecht abwärts klettern -- tritte waren aber reichlich vorhanden.

img_3350-ixus_90 Die Rappenseehütte ist tatsächlich sehr groß, fast hotelartig. Offensichtlich mehrfach erweitert. Um die Hütte gibt es ausgedehnte wiesenbereiche und zwei seen, so dass man dort erholsam etwas wandern kann. Nach norden war der erneuerte wanderweg am berghang entlang recht zügig nach unten geführt, so dass wir schnell bei der gut frequentierten Enzianhütte bald passierten; die Enzianhütte ist privat bewirtschaftet.

Ab der Enzianhütte war der weg stellenweise matschig, mitunter aber auch felsig ("so wie wandern in Japan", Mike) und dann wald. Offenkundig ist die Petersalp erst seit kurzem bewirtschaftet -- auf der karte wird die wanderroute noch unterhalb vorbeigeführt, während vor dort nun ein zaun ist und die wanderzeichen den durstigen gast direkt an der alp vorbeileiten... img_3358-ixus_90

Kurz vor Einödsbach wurden wir aus dem regulierten bachtal noch einmal für ein paar meter aufwärts und dann über die terrasse des hotel und gasthauses. Fahrweg bis zur bushaltestelle Birgsau; da bis zur abfahrt des busses nach Oberstdorf (18:xx) noch zeit war, tranken wir auf der Sennerei Eschbach noch eine selbstgemachte buttermilch.

Kaum im bus, entludt sich endlich das am abend zuvor angekündigte gewitter. Die rückfahrt im streckenweise wiederum gut gefüllten regionalexpress war recht angenehm und dauerte kaum länger als 3½ h.

2008-07-26

Über den "Heilbronner Weg" (I)

Über den "Heilbronner Weg"

[Veröffentlicht mit 1-wöchiger verspätung; wird vielleicht noch überarbeitet. Alle bilder bei flickr].

Nach über 30 jahren war dies endlich wieder meine erste alpine bergtour und zudem fast ein persönlicher höhenrekord: der Steinschartenkopf ist mit 2615 m der höchste punkt des "Heilbronner Wegs" (das Hocheck des Watzmanns, mit 2651 m nur wenig höher, hatte ich während der schulzeit bestiegen). Der gipfel des Hohen Lichts ist 2652 m hoch und von einem abzweig am südwestlichen ende des "Heilbronner Wegs" in etwa einer halben stunde zu erreichen,

2008-07-26: (Nürnberg - Oberstdorf -) Birgsau, Eschbach - Waltenberger-Haus

[Im folgenden stütze ich mich stellenweise auf Mikes bericht.]

Los ging es mit Mieko und Mike von Nürnberg um 4:38 mit dem Bayernticket (€ 27); nach dreimaligem umsteigen erreichten wir gegen 9 Oberstdorf (planmäßige ankunft des RE 32705 ist 8:51), dann weiter mit dem gut gefüllten bus nach Birgsau, Eschbach (956 m) (ankunft 09:26). img_3159-ixus_90 img_3163-ixus_90 img_3168-ixus_90

Unser heutiges Ziel war das Waltenberger-Haus (2084 m), zu dem ein gut markierter wanderweg führt. Der weg geht über ein paar bäche und ist an wenigen ausgesetzten stellen mit stahlseilen oder brücken gesichert. Kleinere wandergruppen kamen uns entgegen, andere überholten uns, aber zumeist waren wir mit uns und den vielen blumen allein.

Von Birgsau zunächst durchs Stillachtal, ab dann Einödsbach durchs Bacherloch, das in voller blüte stand. Mike, der sich gleich unten ein ansehnliches brennholz zusätzlich aufgeladen hatte, konnte alle interessanten blumen identifizieren: Teufelskralle, Bayerischer Enzian, Clusius-Enzian, Gelber Enzian, Türkenbund, Geflecktes Knabenkraut, Löwenzahn, Almrausch (Bewimperte Alpenrose) und noch ein paar mehr.

Für kurze zeit war die Trettachspitze sichtbar; dieser sehr markante berg (auch bekannt als "Allgäuer Matterhorn") scheint Mike sehr zu reizen. img_3206-ixus_90

img_3222-ixus_90 Vor nicht allzu langem musste es noch einmal kräftig geschneit haben; denn an geschützten stellen waren noch schneefelder vorhanden. Das feld am oberen ende des Bacherloch heißt Schneeloch und scheint wohl nie gänzlich abzuschmelzen. Am Schneeloch knickte der weg nach osten ab, die ersten kehren und felsigen wegstücke vom eigentlichen aufstieg zum Waltenberger-Haus kamen; ein mäßig hoher bergzug trennte uns bald vom Bacherloch ab. Nun war Almrausch das dominante gewächs, erst vereinzelt, dann aber auch von solcher ausdehnung, dass die bergwiesen rot zu schimmern begannen.

Ein beklagenswerter kerl, der uns begegnete, hatte mit sich auf- und ablösenden schuhsohlen zu kämpfen; wir konnten ihm mit klebeband behilflich sein (später entdeckten wir oberhalb der hütte weitere teile seiner innensohle).

Mittlerweile hatte es sich eingetrübt, doch langten wir äußerlich trocken, aber ordentlich schwitzend beim Waltenberger-Haus an -- kurz bevor eine regenschauer einsetzte. Wegen des unsicheren wetters waren offensichtlich sehr viel mehr wanderer als sonst vom Heilbronner Weg zum abgestiegen; die hütte befindet sich ungefähr auf halber strecke zwischen Kemptner Hütte im osten und Rappenseehütte im westen.

img_3252-ixus_90 Nach einem guten hüttenessen machten sich Mike und ich zu den gleich im rücken des Waltenberger-Hauses aufragenden "Berge der guten Hoffnung" (2392 m) auf. Da der Fels recht brüchig ist und auch wieder leichter regen einsetzte, wartete ich unten im Berg, während Mike zum gipfelkreuz durchstieg.

Vom Waltenberger-Hauses bieten sich einige nachmittagsunternehmungen an: besteigung der Mädelegabel oder Hochfrottspitze, oder kleine wanderungen richtung Trettachspitze oder über das Bockkar bis zum aufstieg zur Socktalscharte. Wenn man von oben kommt, kann man natürlich auch etwas runter durch die grünen serpentinen laufen.

img_3260-ixus_90 Die wetterprognose des schon seit mehr als 30 jahre hier wirkenden hüttenwirts ("Mandi") war nicht günstig, so dass wir uns schon heute abend für den abkürzenden aufstieg zur Socktalscharte entschieden.

Die hüttenruhe wurde leider ganz erheblich durch einige wenige gröhler einer größeren betriebsausflugtruppe gestört.