2008-07-26

Über den "Heilbronner Weg" (I)

Über den "Heilbronner Weg"

[Veröffentlicht mit 1-wöchiger verspätung; wird vielleicht noch überarbeitet. Alle bilder bei flickr].

Nach über 30 jahren war dies endlich wieder meine erste alpine bergtour und zudem fast ein persönlicher höhenrekord: der Steinschartenkopf ist mit 2615 m der höchste punkt des "Heilbronner Wegs" (das Hocheck des Watzmanns, mit 2651 m nur wenig höher, hatte ich während der schulzeit bestiegen). Der gipfel des Hohen Lichts ist 2652 m hoch und von einem abzweig am südwestlichen ende des "Heilbronner Wegs" in etwa einer halben stunde zu erreichen,

2008-07-26: (Nürnberg - Oberstdorf -) Birgsau, Eschbach - Waltenberger-Haus

[Im folgenden stütze ich mich stellenweise auf Mikes bericht.]

Los ging es mit Mieko und Mike von Nürnberg um 4:38 mit dem Bayernticket (€ 27); nach dreimaligem umsteigen erreichten wir gegen 9 Oberstdorf (planmäßige ankunft des RE 32705 ist 8:51), dann weiter mit dem gut gefüllten bus nach Birgsau, Eschbach (956 m) (ankunft 09:26). img_3159-ixus_90 img_3163-ixus_90 img_3168-ixus_90

Unser heutiges Ziel war das Waltenberger-Haus (2084 m), zu dem ein gut markierter wanderweg führt. Der weg geht über ein paar bäche und ist an wenigen ausgesetzten stellen mit stahlseilen oder brücken gesichert. Kleinere wandergruppen kamen uns entgegen, andere überholten uns, aber zumeist waren wir mit uns und den vielen blumen allein.

Von Birgsau zunächst durchs Stillachtal, ab dann Einödsbach durchs Bacherloch, das in voller blüte stand. Mike, der sich gleich unten ein ansehnliches brennholz zusätzlich aufgeladen hatte, konnte alle interessanten blumen identifizieren: Teufelskralle, Bayerischer Enzian, Clusius-Enzian, Gelber Enzian, Türkenbund, Geflecktes Knabenkraut, Löwenzahn, Almrausch (Bewimperte Alpenrose) und noch ein paar mehr.

Für kurze zeit war die Trettachspitze sichtbar; dieser sehr markante berg (auch bekannt als "Allgäuer Matterhorn") scheint Mike sehr zu reizen. img_3206-ixus_90

img_3222-ixus_90 Vor nicht allzu langem musste es noch einmal kräftig geschneit haben; denn an geschützten stellen waren noch schneefelder vorhanden. Das feld am oberen ende des Bacherloch heißt Schneeloch und scheint wohl nie gänzlich abzuschmelzen. Am Schneeloch knickte der weg nach osten ab, die ersten kehren und felsigen wegstücke vom eigentlichen aufstieg zum Waltenberger-Haus kamen; ein mäßig hoher bergzug trennte uns bald vom Bacherloch ab. Nun war Almrausch das dominante gewächs, erst vereinzelt, dann aber auch von solcher ausdehnung, dass die bergwiesen rot zu schimmern begannen.

Ein beklagenswerter kerl, der uns begegnete, hatte mit sich auf- und ablösenden schuhsohlen zu kämpfen; wir konnten ihm mit klebeband behilflich sein (später entdeckten wir oberhalb der hütte weitere teile seiner innensohle).

Mittlerweile hatte es sich eingetrübt, doch langten wir äußerlich trocken, aber ordentlich schwitzend beim Waltenberger-Haus an -- kurz bevor eine regenschauer einsetzte. Wegen des unsicheren wetters waren offensichtlich sehr viel mehr wanderer als sonst vom Heilbronner Weg zum abgestiegen; die hütte befindet sich ungefähr auf halber strecke zwischen Kemptner Hütte im osten und Rappenseehütte im westen.

img_3252-ixus_90 Nach einem guten hüttenessen machten sich Mike und ich zu den gleich im rücken des Waltenberger-Hauses aufragenden "Berge der guten Hoffnung" (2392 m) auf. Da der Fels recht brüchig ist und auch wieder leichter regen einsetzte, wartete ich unten im Berg, während Mike zum gipfelkreuz durchstieg.

Vom Waltenberger-Hauses bieten sich einige nachmittagsunternehmungen an: besteigung der Mädelegabel oder Hochfrottspitze, oder kleine wanderungen richtung Trettachspitze oder über das Bockkar bis zum aufstieg zur Socktalscharte. Wenn man von oben kommt, kann man natürlich auch etwas runter durch die grünen serpentinen laufen.

img_3260-ixus_90 Die wetterprognose des schon seit mehr als 30 jahre hier wirkenden hüttenwirts ("Mandi") war nicht günstig, so dass wir uns schon heute abend für den abkürzenden aufstieg zur Socktalscharte entschieden.

Die hüttenruhe wurde leider ganz erheblich durch einige wenige gröhler einer größeren betriebsausflugtruppe gestört.

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