2008-07-20

Von Pottenstein bis Streitberg mit abwegen (II)

Streitberg - Burgruine Neideck - Muggendorf - Klararuh - Muschelquelle - Streiburg - Streitberg

Die sonntagstour ging von Streitberg nach Streiberg, eine klassische tour rechts und links der Wiesent auf den höhen. Bedenkliche wolken, die aber im laufe des vormittags verweht wurden.

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Wiesenttal, burgruine Neideck auf der anderen seite, rechts Streitberg.

Von Streiberg aus erreichte ich in einer knappen halben stunde die burgruine Neideck, das weitberühmte wahrzeichen der Fränkischen Schweiz. Wunderbarer blick ins tal, in dem auch gerade die museumseisenbahn richtung Behringersmühle vorbeituffte. In den letzten jahren wurde die ruine gesichert, eine wand mit schießscharten neu hochgezogen und die grundmauern eines ehem. rundturmes(?) angelegt. Auch einen modernen schutzpavillon hat man auf dem gelände der vorburg errichtet. Die stahltreppe im ruinenturm auf der bergnase war leider nicht zugänglich.

Gleichwohl ein eigenartiges gefühl zu wissen, dass sich Wackenroder und Tieck vor nunmehr 215 jahren auch hier herumgetrieben haben; Tieck schreibt:

„Hinter Ebermannstadt reitet man immer noch durch ein äußerst romantisches Tal, durch das sich die Wiesent in vielen Krümmungen schlängelt, zu beiden Seiten ziemlich hohe Berge, geradeaus ebenfalls Berg vor sich; ich habe noch wenig so schöne Tage als diesen genossen, es ist eine Gegend, die zu tausend Schwärmereien einladet, etwas düster melancholisch und dabei doch so überaus freundlich O, die Natur ist doch an Schönheit unerschöpflich!“

Abstieg nach Muggendorf, dem roten kreuz folgend. Immer mal umblicken, um zu sehen, wie imposant die ruine über dem tal thront. img_3011_90

Blick von Koppenburg auf Muggendorf, dahinter boote in aktion. IMG_3028_90

In Muggendorf lagen die roten, blauen und grünen kanus und kajaks schon wieder bereit... Cafe Feiler sieht sehr verlockend aus, aber es war noch zu früh. Recht steiler aufstieg, rechter hand stehen ein paar picknickbänke und nach links geht es jetzt zur talabbruchkante. Immer wieder schöne aussichtspunkte von den freigestellten felsen (Koppenburg, Hildegardfelsen, und wie sie alle heißen), zumeist mit geländern gesichert.

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Blick zur höhlendecke

Rosenmüllerhöhle, in der offensichtlich satanische messen zelebriert werden. 20-30 m langer saal, nach hinten ansteigend, gemauerte treppenstufen, tropfsteingebilde.

Um auf den aussichtspunkt Klararuh zu gelangen, muss man tatsächlich etwas mit den händen klettern (es lag dort übrigens einer, mittagsschlaf haltend).

Felsenschlucht (im frühjahr bis zum 15. juli aus gründen des natur- und artenschutzes gesperrt). Muschelquelle, am fuß einer felswand. Streitburg, nur noch in ruinen erhalten, aber touristisch attraktiv hergerichtet.

Unten in Streitberg war auch gerade ein sommerfest (bier 1,80). Unschön bei dieser höhenwanderung ist nur der permanent vernehmbare auto- und motorradlärm.

Mit dem bus (389) nach Ebermannstadt, weiter mit dem triebwagen nach Forchheim und schließlich mit der regionalbahn über Erlangen und Fürth nach N-Hbf -- fahrtzeit mit den umsteigeaufenthalten fast 2 h.

Damit bin ich nun das teilstück des Frankenwegs von Leienfels bis Streitberg komplett abgewandert.

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